2008 // düsseldorf // fft
gudrun lange
komposition ritzenhoff
skillz / no skillz
ist ein Stück für vier Tänzerinnen und Tänzer, das sich mit Bildern aus einem Mainstream- Hip Hop- Video beschäftigt. Es wurden zehn Bilder ausgewählt und zu jedem ein eigener Clip entwickelt. Außerdem gibt es zehn Dauern, nämlich zweimal 2, 4, 6, 8 und 10 Minuten. Auf der Bühne wird nun live sowohl die Reihenfolge als auch die Länge der gezeigten Clips ausgelost und performt. Die Clips beschäftigen sich mit Bewegungs- und Geschlechterstereotypen des Mainstream- Hip Hop, der aleatorische Faktor steht in Korrespondenz zu "Zapping". Jede Aufführung ist anders und hat einen anderen Schwerpunkt, so wie jedes Musikvideo funktioniert, gleich an welcher Stelle man zuschaltet oder wegzappt. So formiert sich jeder Abend anders, neu und überraschend und läßt eigen(willig)e Versionen, Transformationen und Deformationen eines popkulturellen Phänomens in zeitgenössischem Tanzvokabular sich auf der Bühne abbilden.
Konzept, Choreografie (und Tanz): Gudrun Lange
Tanz und Choreografie: Florian Bücking, Sophia Cleff, Hilde Elbers, Swantje Schäuble
Dramaturgie: Kathi Loch
Sound: Ritzenhoff
Produktionsassistenz: Maximilian Linsenmeier
Video: Cecilia Gläsker, Max Hüttermann
Premiere: 02.04.2008, Forum Freies Theater, Düsseldorf
Produziert von Gudrun Lange Gang
Koproduziert von Forum Freies Theater, Düsseldorf und LOFFT, Leipzig
Gefördert von Kunststiftung NRW, Fonds Darstellende Künste, Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, Stiftung van Meeteren
Mit freundlicher Unterstützung von Tanzhaus NRW, Masterstudiengang Medienkulturanalyse der Heinrich-Heine-Universität und Junges Schauspielhaus Düsseldorf
Lange gelingt mit ihrem brillanten Ensemble insgesamt eine äußerst unterhaltsame Dekonstruktion der gängigen Hip-Hop-Klischees. Humorvoll brechen sie immer wieder die gängigen Bewegungsstereotypen und Rollenklischees von Hip-Hop-Videos auf. Besonders spannend aber ist der Gegensatz zwischen den Fotos im Hintergrund und den Tänzern auf der Bühne: Auf den Fotos die bis zur Perfektion gestylten makellosen Körper - und auf der Bühne die leibhaftigen Tänzer mit ihren Ecken und Kanten, unfrisierten Haaren und Trainingskleidung.
Stephanie Becker in Rheinische Post, 04.04.08