2012 // fürth //
eric trottier
komposition ritzenhoff
Hat ein Tänzer über 50 keinen Platz mehr in der Tanzwelt? Es scheint eine Frage der körperlichen Ästhetik und vor allem der Kondition zu sein, ist doch der menschliche Körper durch seine
natürlichen Grenzen beschränkt.
Ist dem so, muss gefragt werden: Lässt sich der Tanz in seinem künstlerischen Ausdruck allein auf das Körperliche reduzieren? Hört Tanz da auf, wo der Körper des Tänzers den Zustand eines
25-Jährigen nicht mehr erreichen kann?
Der Körper hat seine Grenzen, doch seine Ausdruckskraft ist nicht an das Alter gebunden, im Gegenteil, vielmehr wächst sie mit zunehmender Praxis und Reife. Stellen wir uns vor, das Maß der
körperlichen Kondition steht nicht mehr im Mittelpunkt der Inszenierung. Das Ergebnis könnte einen Mehrwert an Kraft und Ausdruck haben, vermittelt nicht durch eine Art Tanztheater, sondern durch
eine Choreografie, die die körperlichen Grenzen des Tänzers nicht preisgibt, die den Tanz in einer neuen, anders gearteten Ästhetik präsentiert.