frierschlotterschwitz

2013  // karlsruhe  //  staatstheater

choreographie b.fuchs

komposition ritzenhoff

 


Bibbernd in der Ecke stehen, Hitze, die einen umhaut, ein knallroter Kopf mit blauen Lippen, vor Kälte mit den Zähnen klappern oder sich dahinschmelzend in den Schatten flüchten: Temperaturen wirken sich sofort auf den Körper aus und verändern Bewegungen. Und es gibt Parallelen zwischen Temperatur und Temperament: aufgeregt, schnell, warm, ruhig, dunkel, kalt, flüchtig und mild. Zwei Darsteller geben sich den elementaren Phänomenen des Auf und Ab der Temperaturen hin. Sie laufen heiß und bewahren einen kühlen Kopf. Eine Prüfung wird FrierSchlotterSchwitz für das Ensemble des JUNGEN STAATSTHEATERS sein. Erstmals müssen sich die Schauspieler ganz auf ihren Körper verlassen und sich mit dem Tanz als Ausdrucksmittel auseinandersetzen.

 

BNN, Torben Halama, 08.04.2013

(…) Das neue Kinderstück von Barbara Fuchs trägt den griffigen Titel „Frierschlotterschwitz“ und genau darum geht es auch: Ums Frieren, ums Schlottern, ums Schwitzen. Jetzt wurde das Tanztheaterstück für die Allerkleinsten uraufgeführt und vom kritischen Mini-Publikum am Ende mit gütigem Applaus für gut befunden.
Das Schauspielerduo tanzte sich durch die Hitze und Kälte, zog zunächst vier Daunenjacken auf einmal an, um sich sogleich wieder bis auf die Unterwäsche auszuziehen. „Wollen nie mehr frieren, warm hat mehr Charme“, schlotterte Wegner vor sich hin. Obwohl es im Theater wohlig warm war, fingen manche Kinder an, sich kräftig die eigenen Arme zu rubbeln – das war echtes Mitgefühl mit den scheinbar so frierenden Schauspielern. (…)
Temperaturen wirken sich sofort auf den Körper aus und verändern auch unsere Bewegungen. Rund um diese Tatsache hat Fuchs ein wunderbares Tanztheater geschaffen, mit teilweise ulkigen Bewegungen. Wegner und Reich sprangen sich gegenseitig an, rauften miteinander, der eine kletterte auf den anderen – die Kinder kringelten sich vor Lachen.
In einer intelligenten Mischung aus Quatsch und Tanz vermittelt das Stück den jungen Zuhörern auf ganz subtile Weise, wie man sich in Bewegung ausdrücken kann. Und obwohl es sich nicht um ein Mitmach-Stück handelte, war Bewegung im Publikum: Die jungen Theatergäste fieberten förmlich mit, wenn sich die Schauspieler ganz auf ihre Körper verlassen mussten und mit wenig Worten doch ganz viel sagten. Die Tänzerin und Choreografin Barbara Fuchs ist bekannt, für ihre Tanztheater für die ganz Kleinen. Mit „Frierschlotterschwitz“ ist ihr ein weiteres tolles Bühnenstück gelungen.

 

 

CHOREOGRAFIE, BÜHNE & KOSTÜME Barbara Fuchs MUSIK Jörg Ritzenhoff DRAMATURGIE Ulrike Stöck THEATERPÄDAGOGIK Marco Ober